Die Academy Awards sind der Olymp der Filmbranche. Wer jemals einen Oscar gewonnen hat, dessen Leistungen und Talent sind über jeden Zweifel erhaben. Zugegeben, nicht jeder Oscar-Gewinn ist immer ganz nachvollziehbar und in Sache Diversität ist viel Nachholbedarf. Aber so ganz kann sich niemand dem Glamour der Oscar-Verleihungen entziehen. Der Gang über den roten Teppich, die Schauspielerinnen in ihren traumhaften Abendkleidern, die Schauspieler in smarten Smokings. Die Reden und Laudatios und schließlich die Geschichten von brillanten Afterparties.
Die Academy Awards bieten viel Stoff für Träume. Die wenigsten werden jemals mit den Academy Awards in Berührung kommen, was aber nicht heißt, dass eine Künstlerkarriere schlecht verlaufen muss. Ganz im Gegenteil. Preise sind schön, aber deswegen diesen Weg einzuschlagen ist wenig sinnvoll. Das wissen auch alle, die in Hollywood arbeiten.
In diesem Artikel wollen wir uns aber ganz dem Glamour rund um die Oscar-Verleihung hingeben und schauen, welche Schauspieler und Schauspielerinnen die meisten Oscars für ihre Leistung gewonnen haben und wer die meisten Nominierungen bekommen hat.

And the Oscar goes to... Die begehrteste Figur der Welt
„Schaust du dir dieses Jahr die Oscars an?", fragen wir umgangsprachlich und alle wissen, was gemeint ist. Die Außage ist nicht ganz korrekt. Denn „der Oscar“ verkörpert tatsächlich nur diese goldene 34 cm hohe, 3,85 Kg schwere Statue. Er wird durch die Academy of Motion Picture Arts and Sciences vergeben. Korrekterweise sollte man also von den Academy Awards sprechen, bei denen die Oscars verliehen werden.
Die Oscar-Verleihung gibt es sein 1929. Der Name der Statue ist nicht ganz geklärt. Die bekannteste Legende besagt, dass die Bibliothekarin und spätere Präsidentin der Academy, Margaret Herrick, bei der Betrachtung der Statue 1931 gemeint haben soll, sie sehe aus wie ihr Onkel Oscar.
Der Oscar ist nicht aus reinem Gold.Er wird aus einer Mischung aus Zinn und Kupfer gegossen und nur mit einer dünnen Schicht 24-karätigem Gold überzogen. Ihr Preis ist mit 250 Euro auch nicht exorbitant!
Wer den Oscar kriegen wird, ist streng geheim. Erst nach der Verkündigung der Oscar-Gewinner wird der Name in die Plakette eingraviert. Wer seine Oscar-Statue verkaufen möchte, darf das nicht einfach so tun. Sie muss zuerst der Academy zum Kauf angeboten werden. Damit wird vermieden, dass mit der begehrten Statue Handel betrieben werden kann und eine gewisse Kontrolle über deren Aufenthaltsort ist auch gewährleistet.

Wie funktionieren die Academy Awards?
Ich hoffe, dass du gut im rechnen bist, denn hier kommt gleich eine wirklich komplizierte Rechenaufgabe.
Die Oscars werden von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences verliehen. Diese besteht aus circa 7000 Mitgliedern. Mitglied kann nur werden, wer entweder für einen Oscar nominiert wurde oder mindestens von zwei bestehenden Mitgliedern für seinen „besonderen Verdienst in der Filmbranche“ vorgeschlagen wurde. Jede Branche kann nur für ihre Kategorie stimmen, außer für den Besten Film, da dürfen alle ihre Stimme abgeben.
Und jetzt wird’s kompliziert:
Jede Person darf in ihrer Kategorie maximal 5 Personen nominieren, beim besten Film sind 10 Plätze zu vergeben. Und dann geht es ans auszählen. Ist eine Person nie an erster Stelle erwähnt, scheidet sie aus. Und jetzt kommt die magische Zahl ins Spiel. Diese Zahl gibt an, wie viele Stimmen eine Person haben muss um für die Oscars nominiert zu werden. Dafür wird die Anzahl Abstimmender durch die Anzahl Nominierter + 1 berechnet und nochmals 1 hinzugezählt oder auf die nächste ganze Zahl aufgerundet. Erreichen so genügend Nominierte die vorgesehenen Plätze, kann niemand weiteres nominiert werden. Noch komplizierter wird es mit der Überschussregel, die möchte ich dir hier jetzt nicht noch zumuten. In diesem Artikel erfährst du ganz genau, wie die besten Schauspieler für die Oscarsermittelt werden.

Schauspielerinnen mit den meisten Oscars
So viele großartige Schauspielerinnen gibt es! Als Ausländerin den Oscar als beste Hauptdarstellerin zu kriegen, ist fast unmöglich. Nur einer einzigen deutschen Schauspielerin ist gelungen, dafür gleich zweimal in Folge: 1939 und 1938. Der letzte für einen Oscar nominierte deutsche Film war „Toni Erdmann“ von Maren Ade mit Sandra Hüller und Peter Simonischek im Jahr 2016. Auch die tolle Franka Potente betrat nach ihrem Erfolg in Tom Tykwers „Lola Rennt“ (1998) kurz das Parkett in Hollywood. Die ihr angebotenen Filme entsprachen aber nicht ihren Vorstellungen und sie kehrte wieder nach Deutschland zurück. Als Ausländerin den Oscar als beste Hauptdarstellerin zu kriegen, ist fast unmöglich. Nur einer einzigen deutschen Schauspielerin ist gelungen, dafür gleich zweimal in Folge: …. 1939 und 1938. Es gibt noch ein paar andere Deutsche mit einemOscar und ein paar deutsche Schauspieler und Schauspielerinnen haben zur Zeit Erfolg in Hollywood!
Katharine Hepburn
Sie durfte gleich vier Oscars und damit die meisten Oscars als Hauptdarstellerin nach Hause nehmen!
Katharine wuchs in privilegierten und liberalen Verhältnissen auf. Nach einem erfolgreichen Start am Theater gab sie ihr Filmdebut in „Eine Scheidung“ 1932 und das Filmstudio in Hollywood machte sich daran, sie als Star aufzubauen. Für ihren dritten Film „Morgenrot des Ruhms“ bekam sie 1933 ihren ersten Oscar. Danach folgten einige unerfolgreiche Filme, die ihr fast die Karriere gekostet hätte. Oft spielte sie an der Seite von Cary Grant. Ihr wichtigster Partner im Film und auch privat wurde der Schauspieler Spencer Tracy, wobei ihre Liebesbeziehung bis zum Tod Tracys verheimlicht wurde. Ihren zweiten Oscar erhielt sie für „Rat mal wer zum Essen kommt“ 1967, ihren dritten Oscar für „der Löwe im Winter“ und ihren vierten für „der goldene See“ 1982.
Sie galt schon in jungen Jahren als eine charakterstarke Schauspielerin und als Vorreiterin der Emanzipation. So trug sie bereits früh Hosen, was für die Zeit sehr unüblich war. Sie galt nicht als arrogant, aber sicherlich als ego- und exzentrisch, so sagte ihre Schauspielerkollegin über sie:
„Sie war nicht wirklich überheblich. Sie ignorierte alle auf gleiche Weise.“
Lucille Ball über Katharine Hepburn
Vielen ist Katharine Hepburn aus „Aviator“ bekannt, in der sie von Cate Blanchett (der Herr der Ringe) verkörpert wird.
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Ingrid Bergman
Die dreifache Oscar-Preisträgerin kennt man bis heute vor allem durch eine Szene auf einem Flugfeld und den Satz:“Schau mir in die Augen, Kleines!“ Genau, die Rede ist von „Casablanca“ (1942) und ihr Spielpartner war Humpfrey Bogard.
Der Durchbruch gelang Ingrid Bergmann ein paar Jahre zuvor mit dem Film „Intermezzo“ (1936). Sie war in Europa bereits ein Star, als sie nach diesem Großerfolg nach Hollywood geholt wurde. Dort arbeitete sie mit namhaften Regisseuren, unter anderen mit Alfred Hitchcock. 1949 drehte sie mit dem Regisseur Roberto Rossellini den Film „Stromboli“, verliebte sich in ihn und heiratete ihn zwei Jahre später. Die beiden hatten drei Kinder, die fantastische Schauspielerin Isabella Rossellini ist ihre zweite Tochter. Aber die Ehe verlief unglücklich und wurde nach sieben Jahren geschieden. „Das Haus der Lady Alquist“ (1945) und „Anastasia“ (1957) bescherten ihr den Oscar als beste Hautdarstellerin. Für den Film „Der Orient Express“ (1978) gewann sie den Oscar als beste Nebendarstellerin.
Meryl Streep
Ich bekenne mich zu (fast) ungetrübtem Fantum! Sie kann einfach alles. Im Film „die Brücken am Fluß“ spielte sie eine in ihrer Welt gefangenen Frau vom Land an der Seite von Clint Eastwood, in Komödien wie „der Tod steht ihr gut“ und dem Musical „Mamma Mia“ zeigt sie ihren Sinn für Humor und in „Der Teufel trägt Prada“ spielt sie eine Frau am Gipfel der Macht. 21 Nominierungen hat sie im Verlauf ihres Lebens erhalten und drei Oscars gewonnen:
- 1979 als beste Nebendarstellerin in "Kramer gegen Kramer“
- 1983 als beste Hauptdarstellerin für „Sophies Entscheidung"
- 2012 als beste Hauptdarstellerin für „die Eiserne Lady“
Zuletzt war sie in „Don’t look up“ als rechstpopulistische Präsidentin neben Leonardo diCaprio und Jennifer Lawrence zu sehen.
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Schauspieler mit den meisten Oscars
Walter Brenan
Dieser sympathische Kerl ist uns allen nicht mehr sehr bekannt, aber hat gleich drei Oscars für die beste Nebenrolle gewonnen und gehört damit zu den Schauspielern mit den meisten Oscars:
- 1937 Oscar bester Nebendarsteller für „Nimm, was du kriegen kannst“
- 1939 Oscar bester Nebendarsteller für „die goldene Peitsche“
- 1941 Oscar bester Nebendarsteller für „der Westerner“
In der „goldenen Peitsche“ spielte Brenan, damals 44 Jahre alt, einen 80-jährigen Mann und erhielt für seine Verwandlung den Oscar. In den 50ern wurde er in einer Sitcom in den ganzen USA bekannt und spielte in seinem Leben über 200 Rollen. Er trat ab den 60ern auch als Sänger auf.
Daniel Day-Lewis
Der britisch-irische Schauspieler kommt aus einer Familie mit Nähe zum Filmbusiness. 1989 gewann er den Oscar für den besten Hauptdarsteller mit dem Film „mein linker Fuß“, in dem er einen spastischen Künstler spielte der mit seinem Fuß Kunst machte. Vor seinem zweiten Oscar zog er sich für ein paar Jahre aus dem Business zurück, zog nach Irland und machte eine Schuhmacher-Lehre in Florenz. Auch lehnte er das Angebot, in "Herr der Ringe" mitzuspielen ab, weil die Technik des Method Actings nicht mit der Verkörperung einer Phantasiefigur in Einklang zu bringen sei.
Er spielte öfters in Filmen von Martin Scorsese („Zeit der Unschuld“, „Gangs of New York“) und 2008 gewann er für seine Rolle in „There will be Blood“ seinen zweiten Oscar als bester Hauptdarsteller. Seinen dritten Oscar erhielt er für „Lincoln“ von Steven Spielberg.
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Jack Nicholson
Nicholson spielte in frühen Jahren zunächst in B-Movies und Horrorstreifen mit und ist sogar in einer Nebenrolle in „Little Shop of Horrors“ zu sehen. Mitte der sechziger Jahre entstand das New-Hollywood, das sich neuen Filmgenres zuwandte. In sogenannten Motorrad-Filmen entwickelte Nicholson nach und nach sein Image als Antihelden und traf damit einen Nerv der Zeit.
Er war aber bereits über zehn Jahre im Business, als er mit einer Rolle in „Easy Rider“ zu größerer Bekanntheit gelangte und die erste Oscar-Nominierung bekam. Von da an wurde er als als Charakterdarsteller anerkannt. Aber seine Karriere verlief nach wie vor nicht durchwegs erfolgreich.
„Einer flog über das Kuckucksnest“ brachte ihm schließlich den ersten Oscar ein. Es folgten erneut B-Movies und Spät-Western. 1980 kam schließlich „Shining“ von Kubrick in die Kinos und 1983 erhielt er der zweite Oscar für das schräge Drama „Zeit der Zärtlichkeit“. 1997 gewann er als misanthroper Schriftsteller in „Besser geht es nicht“ seinen dritten Oscar.
Durch genaue Beobachtung von guten Filmschauspielern und -schauspielerinnen kann man viel lernen. Es müssen nicht gleich die Gewinner für die beste männliche Hauptrolle sein. Die etwas Eigenwilligeren sind oft auch großartige Schauspieler!